Der Meistervorbereitungskurs Teil 1 setzt sich aus den verschiedenen Teilen der Modellherstellung, Kieferorthopädie, Modellationstechnik, Implantate, Brückentechnik, Totalprothetik, Modellgusstechnik, Digitale Zahntechnik, Kombitechnik und Prüfungsprobelauf zusammen.
Der Meistervorbereitungskurs Teil 2 beinhaltet die Punkte Anatomie, Prothetik, Kieferorthopädie, Werkstoffkunde, Kalkulation, Werkstattkunde, Prothetische Planung, Betriebsorganisation, Technische Mathematik und EDV.
Teil 1 / Fachpraxis
Modellherstellung
Ziel der ersten großen praktischen Lehreinheit ist es, die Schüler in die Möglichkeiten der Modelltechnik einzuführen.
Die Schüler erlernen hier schon den Modelltyp, der den Prüfungsanforderungen gerecht wird. Im Lehrgang werden die Modelle für alle Lehreinheiten des Meistervorbereitungskurses angefertigt. So sind die Schüler zu jedem Schulungsthema mit den entsprechenden Modellen ausgerüstet.
Neben der Modellherstellung werden in diesem Zeitraum die ersten Kontakte zur Dentalindustrie hergestellt. Dies ermöglicht es den Schülern, im Verlaufe der Meistervorbereitung von schnellen Materialbestellungen und Serviceleistungen der Industrie zu profitieren.
Themenüberblick
- Herstellung von Wurzelstumpfmodellen und Umgang mit deren Materialien
- Erlernen von Präparationen an Zahn- und Kieferanteilen
- Vorbereitung der Modelle für prüfungsrelevante Anforderungen
- Eigenschaften von Modellmaterialien, Vor- / Nachteile
- Einbau von Zahnfleischmasken aller Arten und Setzen von Implantaten
- Bewertung der Arbeiten
Kieferorthopädie
In der Kieferorthopädie werden zwei Grundgeräte und eine Modifikation eines Grundgerätes hergestellt, beginnend mit der Aktiven Platte und dem Aktivator sowie einem größeren kieferorthopädischen Gerät, wie z.B. dem Fränkel oder offenen Aktivator nach Klammt.
Themenüberblick
- Kieferorthopädische Apparaturen und deren Wirkungsgrad
- Der dreidimensionale Gebissbefund zur Planung der kieferorthopädischen Geräte
- Vorbereitung der Modelle, Einstellen der Modelle in den Fixator
- Vorbereiten und Vermessen der Modelle
- Biegeübungen mit hartem wie federhartem Klammerdraht
- Allgemeiner Umgang mit Spezialzangen
- Übungen an einfachen und komplexen Apparaturen bis zur Fertigstellung mit Kunststoff
- Bewertung der Arbeiten
Modellationstechnik
In diesem Kurs werden sechs Seitenzahnkronen in Funktion und Form nach dem Situationsmodell aufgewachst. Dabei wird den anatomischen und technischen Grundlagen in diesem Lehrgang eine besondere Aufmerksamkeit zuteil. Die Kronen werden im Anschluss in Metall umgesetzt und in Funktion gebracht. Ergänzende theoretische Unterweisungen erklären die Hintergründe der anatomischen Strukturen von Kauflächen.
5-teilige Implantat-Brücke, Steg und Verschraubung
Eine komplexe Brücke bestehend aus Teilungen, dem Verbund mit einem Einzelimplantat, zwei Verschraubungen und einer abnehmbaren Tertiär-Konstruktion fordert die Schüler in einer gewissen Weise. Ein Augenmerk und besonderes Ziel dieser Moduleinheit sind die Aufwendungen in der Geschiebequalität und die damit verbundene, perfekte Gussqualität. Passungen oder Randschlüsse sind hier empfindlich einzustellen und zu dokumentieren. Der Umgang mit den verschiedenen Materialien und Geräten erschwert oft die Erfolge. Auf die keramische Fertigstellung wird im besonderen Maße Wert gelegt.
Themenüberblick
- Übungen der Frästechnik, Einsatz von Werkzeugen und Geräten, z.B. Fräsgeräte, Laser, Gussanlagen etc.
- Planung der Arbeitssituation, Statik, Hygiene, Voraussetzung für die finale Ästhetik schaffen
- Grundlagen der Steg- und Geschiebetechnik in Theorie und Praxis
- Verbindungsmöglichkeiten von Geschiebeteilen, Verschraubung individuell
- Dimensionierung der Konstruktion
- Funktionalität der Geschiebeteile und Verschraubung
- Einstellung von Gussqualitäten, Umgang mit der Einbettmasse und den Expansionen
- Konditionierung der Metallgerüste zur Vorbereitung der keramischen Verblendung und deren Durchführung
- Beurteilung der Arbeiten durch die Schüler / Bewertung, Aufarbeitung der Arbeit durch den Dozenten/Lehrer
Brückentechnik VMK
In unseren Keramik-Verblendkursen werden die gängigen Gerüstmaterialtypen hergestellt und mit den entsprechenden Schichtkeramiken verblendet. Von der herkömmlichen VMK-Technik, der Presstechnik bis hin zur Zirkon-Technologie werden alle Fertigungsschritte durchgeführt, in Einzelschritten demonstriert und von den Schülern in gewohnter Weise nachgefertigt. Von der Präparation bis zur Fertigstellung werden alle Arbeitsschritte von Kronen, Brücken und Arbeiten am Implantat fertiggestellt. Es werden Frontzahn- wie auch Seitenzahnrestaurationen geübt.
Themenüberblick: VMK- und Zirkonkeramik
- Überprüfung der Präparation unter Berücksichtigung der Voll- oder VMK-Keramik / Kontrolle mit Vorwällen
- Dimensionierung der Metallgerüste, Gestaltung von Zwischengliedern
- Teilung von Brückengerüsten (konfektioniert oder individuell)
- Einsatzindikation der verschiedenen Metalle (Dimensionierung der Brückengerüste)
- Wachsverarbeitung
- Einbetten und Gießen (Expansionseinstellungen), Beurteilung der Gussqualität
- Zahnformen und Oberflächentexturen / Finish
Themenüberblick: Presskeramiken
- Herstellung eines gepressten Aufbaus zur Verklebung auf einer Titanklebebasis
- Herstellung von gepressten Keramikkappen für die Einzelzahnversorgung oder für den Brückenverbund
- Behandlung der Gerüsttypen für anschließende Verblendungen (Vollverblendung / Cutback-Verfahren / Maltechnik einer in Wachs voll modellierten Restauration)
Totalprothetik
Im Kurs wird eine Totalprothese nach dem Gerbersystem aufgestellt, ausmodelliert und mit unterschiedlichen Methoden fertiggestellt. Funktion und Verarbeitung der fertigen Arbeit stehen hier im Vordergrund.
Alle relevanten Vorgehensweisen werden bis zur Fertigstellung der Arbeit demonstriert und von den Schülern nachvollzogen. Die Herstellung einer Positionierungsschiene auf Situationsmodellen ist eine weitere Lerneinheit in diesem Lehrgang.
Themenüberblick
- Vorbereitung der Arbeit, theoretische Einführung: Erklärungen zum Artikulator, zu Zahntypen und Zielkriterien
- Modellbeurteilung und Modellanalyse
- Aufstellung nach statischen Kriterien (Gerber) unter Berücksichtigung der Modellanalyse
- Systematische Vorgehensweise (Schritt für Schritt mit dem Dozenten)
- Kontrolle der Aufstellung unter Berücksichtigung der statischen und dynamischen Okklusion
- Anatomische und hygienische Wachsmodellation (Muskelgriffigkeit, Stütz- und Selbstreinigungsfunktion, Problematik Ventilränder)
- Fertigstellungssysteme: Küvettentechnik, Gips, Agar Agar, Silikon (freigestellte Varianten)
- Einschleifen der Okklusion und der Artikulation, Exkursionsbewegungen
- Fertigstellung der Arbeit mit Abschlussgespräch
- Dokumentation und Bewertung der einzelnen Arbeiten durch die Schule (Bewertungsgespräche)
Schienentechnik
- Erklärung von Maschinen und Material im Tiefziehverfahren
- Herstellung einer OK-Positionierungsschiene mit Kunststoffaufbau
- Überprüfen der geforderten Funktion
- Auswertung der Arbeiten
Modellgusstechnik
Der Modellgusskurs bildet das Fundament für den folgenden Kombikurs.
In diesem Lehrgang wird der allgemeine Umgang mit Stahl und seinen Konstruktionsformen geübt. Hierzu gehören Transversalbänder sowie Sublingualbügel. Von der Einbettmassenmodellherstellung, Wachsmodellation, Anstifttechnik und dem Gießen bis hin zum Aufpassen werden auch hier alle Arbeitsschritte systematisch unterrichtet.
Themenüberblick
- Planung der Arbeit
- Planung der Statik / Konstruktionsgeometrien
- Herstellung von diversen transversalen Bändern, Einbett- und Gusstechnik
- Modellvorbereitung für die Dublierung
- Modellation von Transversalbändern
- Gießen im konventionellen und Speedverfahren
- Verbindungsmöglichkeiten zum Halteelement (Kleben, Lasern inkl. Unterweiung am Laser)
- Bearbeitung von Stahl bis zur Politur
- Beurteilung der Arbeiten; das fertige Band wird in die folgende Kombiarbeit integriert
Digitale Techniken im Meistervorbereitungskurs
Zertifizierter Lehrgang integriert in die Meistervorbereitung
Abschluss zur anerkannten "CAD-/CAM-Fachkraft Zahntechnik" nach § 42A HwO
Die Digitale Technologie der Zahntechnik nimmt in der Meistervorbereitung in Freiburg eine sehr gewichtige und intensive Rolle ein. Dieser innovative Kurs bildet den gesamten digitalen Workflow für den angehenden Meister ab und bereitet den Schüler optimal auf seine Prüfung vor.
Eine weitere Besonderheit in diesem Kurs ist die Kombination von Zahntechnik und Feinwerkmechanik, in der heutigen Zeit ein „MUSS“ für den Zahntechniker. Der Schüler / Prüfling erhält unter anderem durch diesen Kurs die Möglichkeit, sein Meisterprüfungsprojekt mit der digitalen Fertigung zu unterstützen.
Die Inhalte dieser Aufstiegsqualifikation auf einen Blick
Theoretische Grundlagen CAD:
- Konstruieren von Zahnersatz mit CAD 3Shape, Exocad, Dental Wings
- Implantatplanung (Konstruktion von Navigationsschienen) mit dem CAD-Programm CoDiagnostics
- CAD-basiertes Konstruieren von Modellen auf Basis von Intraoral-Scandatensätzen
CAM-Grundlagen:
- Frässtrategien testen, optimieren, anwenden
- Werkzeugkunde: Bearbeitung unterschiedlicher Materialien
- Programmieren und Bedienen der Fräsmaschinen
- Programmierung 3D-Drucker
Kombitechnik
Die Kombitechnik bildet eine der intensivsten Kurseinheiten. Eine komplette und sehr aufwendige Konstruktion wird hier von Anfang an bis zur Fertigstellung ausgeführt.
Neben dem sehr materialaufwendigen Kurs stehen die Konstruktionsplanung, die Wahl der Halteelemente und deren Gussqualität sowie die Funktion im Mittelpunkt. Teleskope, RS- und RSS-Geschiebe, Ankerbandkronen und ein individueller Schwenkriegel bilden hier Schwerpunkte. Teile der Konstruktion können auch im digitalen Verfahren hergestellt werden.
Themenüberblick
- Planung (Vorgehensweisen) der Arbeit in Statik und Funktion, Gesamtkonstruktion der Arbeit
- Planung der Verbindungselemente an die Modellgusskonstruktion (Klebung, Lötung, Laser)
- Wax-up
- Herstellung von Front- und Seitenzahnteleskopen (Fräsübungen)
- Herstellung der Primärhalteelemente: Teleskope, Ankerbandkrone, RS- und RSS-Geschiebe, individuelles Stabknochengeschiebe, individueller Schwenkriegel
- Einstellung der Expansionswerte, Überprüfung der Gussqualitäten, Dokumentation
- Verbindung der Arbeit, Thema Kleben, Löten, Lasern
- Aufstellung der Ersatzzähne
- Fertigstellung der Kunststoffsättel
- Verblendungen mit Kunststoff
- Überprüfung von Form und Funktion der Arbeit
- Beurteilung der Ergebnisse, Dokumentation
Prüfungsprobelauf
Der Probelauf dient dem Schüler als individuelle Prüfungsvorbereitung. Der persönliche Projektentwurf/die Planung der Prüfung ist in diesem Kurs die wichtigste Vorbereitung auf die folgende Prüfung.
In der Prüfungsvorbereitung spielen die Schüler ihre praktischen Arbeiten in einem vorgegebenen, der Prüfung entsprechenden Zeitraster durch. Hier wird speziell darauf geachtet, dass die im Vorfeld geplanten Arbeiten funktionieren und im Zeitrahmen zu leisten sind. Alle prüfungsrelevanten Gebiete, die im Verlauf der gesamten Meistervorbereitung geleistet wurden, finden in dieser Vorbereitung ihren aufeinander abgestimmten Einsatz.
Themenüberblick
- Arbeitsplatzorganisation (Ordnung und Sortierung der Arbeitsthemen, Materialeinsatz)
- Dokumentation der Arbeit in Verlauf und Zeit
- Vorbereitung von prüfungskonformen Arbeitshilfen
- Bewertung der Arbeiten, Problembehandlung, Optimierung, Verbesserungsvorschläge (Einzel- und Gruppengespräche)
- Vorbereitung der Dokumentationsmappen und Bewertung
- Angaben zum Fachgespräch in Kombination mit der Dokumentationsmappe Abschluss / Prüfung
Teil 2 / Fachtheorie
Anatomie
In dem Fach Anatomie, Physiologie und Biologie werden allgemeine und grundlegende Themeninhalte bezüglich des Aufbaus des menschlichen Körpers - hier insbesondere der Regionen des Kausystems - unterrichtet. Eine Besonderheit des Unterrichtes ist der Besuch des Anatomischen Instituts der Universität Freiburg und die damit verbundene Arbeit an anatomischen Präparaten.
Prothetik
In dem Fach Prothetik werden alle grundlegenden sowie vertiefenden Inhalte zum prothetischen Zahnersatz unterrichtet. Alle gängigen und modernen Zahnersatztypen werden von den jeweiligen Spezialisten der zahnmedizinischen Abteilungen der Uniklinik Freiburg vermittelt.
Kieferorthopädie
Neben der praktischen Ausbildung in den kieferorthopädischen Modulen in der Fachpraxis werden hier umfangreiche Kenntnisse der Dentition, der Zahnentwicklung, der Klassifizierung von Bisslagen und der entsprechende Behandlungsplan unterrichtet. Die Schüler lernen den Einsatz und die Bedeutung sämtlicher kieferorthopädischer Geräte und ihre Wirkungen am menschlichen Gebiss kennen.
Werkstoffkunde
In der Werkstoffkunde werden alle für die Zahntechnik/Zahnmedizin relevanten Materialien und deren Verarbeitung und Einsatzmöglichkeiten behandelt. Die komplexen Inhalte werden von den Grundlagen her aufgebaut und im Details erklärt.
Kalkulation
Hier werden sämtliche Kalkulationsmodelle zahntechnischer Arbeiten durchgespielt. In Hinblick auf die Prüfungsvorbereitung werden spezielle Fälle in der kalkulatorischen Berechnung aufgestellt und bis zur Abschlussrechnung fertiggestellt. Die Schüler erhalten eine Software zur Verfügung gestellt, mit welcher sie im Unterricht üben sowie für ihre Meisterprüfung kalkulieren und Rechnungen erstellen können.
Werkstattkunde
In der Werkstattkunde werden alle wichtigen Geräte der Zahntechnik behandelt. Die Funktionen, der richtige Umgang mit den Geräten im Laboralltag, Gefahren am Arbeitsplatz, Vorschriften bezüglich Hygiene und Umgang sowie Einweisungen an Geräten mit besonderen Gefahren gehören zum Unterrichtsumfang.
Die prothetische Planung
In dieser Unterrichtseinheit werden allgemeine Kenntnisse bei der Herstellung von prothetischem Zahnersatz und dessen statische Verhältnisse behandelt. Besonderer Schwerpunkt sind die Vorbereitung sowie Übungen zu möglichen Prüfungsprojektthemen, z.B. Planung und Konstruktion der Kombi und der Brücke.
Betriebsorganisation
Hier werden wichtige Grundlagen zur Betriebsorganisation bzw. zum erfolgreichen Management eines zahntechnischen Betriebes vermittelt. Für Neugründer bzw. Betriebsnachfolger ist dies eine sehr umfangreiche und wertvolle Hilfestellung.
Technische Mathematik
Grundlegende Themen der Mathematik wie Zinsrechnung, Prozentrechnung, umwandeln von Formeln und der Dreisatz sind in diesem Fach die Schwerpunkte.
EDV
Mit einer brachenspezifischen Software werden die Grundlagen der Kalkulation und Abrechnung umgesetzt. Vertiefende Übungen mit der Software sorgen für Routine und Sicherheit.